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Nikotin bei Jugendlichen: Wie groß ist die Gefahr?

In Luxemburg bleibt das Rauchen unter Jugendlichen ein bedeutendes Thema. Trotz der gesundheitlichen Risiken für sich selbst und ihre Umgebung greift mehr als ein Drittel der 16- bis 24-Jährigen weiterhin zur Zigarette. Über das Rauchen hinaus entwickelt sich gleichzeitig ein beunruhigender Trend: der Aufstieg neuer Nikotinprodukte wie elektronische Zigaretten und Nikotinbeutel, die bei Jugendlichen immer beliebter werden. Diese Produkte werden als weniger schädlich wahrgenommen, da sie keinen Tabak enthalten, stellen jedoch für Jugendliche ein echtes Risiko dar. Warum sind diese Produkte so bedenklich?



Wie Nikotin das Gehirn in einem Teufelskreis gefangen hält.

Nikotin ist eine psychoaktive Substanz. Es wirkt direkt auf das Gehirn, indem es Rezeptoren aktiviert, die Dopamin freisetzen, einen Neurotransmitter, der ein sofortiges Gefühl des Wohlbefindens erzeugt. Durch den Konsum passt sich das Gehirn jedoch an dieses Gefühl an und entwickelt eine Abhängigkeit. Dadurch entsteht ein Teufelskreis: Die Person braucht immer mehr Nikotin, um den gleichen Genuss zu empfinden.


Warum ist Nikotin für Jugendliche gefährlich?

Die Jugendzeit, die von 10 bis 19 Jahren dauert, ist eine entscheidende Zeit für die Entwicklung des Gehirns, insbesondere der Bereiche, welche die Aufmerksamkeit, die Gefühle und die Entscheidungsfindung steuern. Es ist auch ein Alter, in dem viele Jugendliche mit dem Nikotinkonsum beginnen, häufig durch herkömmliche oder elektronische Zigaretten. In diesem Alter befindet sich das Gehirn jedoch noch in der Entwicklung und ist daher anfälliger für die Auswirkungen dieser Substanz.


Nikotin stört die Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen.

Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass ein Nikotinkonsum im frühen Alter schwerwiegende und langfristige Auswirkungen auf das Gehirn haben kann. Nikotin stört die Funktion der Gehirnbereiche, die für Belohnung und Motivation zuständig sind, und macht Jugendliche anfälliger für eine Abhängigkeit. Es verlangsamt auch die Entwicklung der Teile des Gehirns, die dabei helfen, sich zu konzentrieren und überlegte Entscheidungen zu treffen, was zu Schwierigkeiten bei der Aufmerksamkeit und der Entscheidungsfindung führen kann.

Auch ohne Tabak setzen nikotinhaltige Produkte junge Menschen diesen Risiken aus. Ein früher Konsum kann dauerhafte Auswirkungen haben und das Aufhören im Erwachsenenalter erschweren.


Jugendliche über die Risiken von Nikotin aufklären.

Um eine gesunde Zukunft für junge Menschen zu gewährleisten, ist es wichtig, sie über die Risiken von Nikotin aufzuklären, auch bei tabakfreien Produkten, die hohe Mengen enthalten können. Durch die Übermittlung klarer Informationen und die Regulierung des Zugangs zu diesen Substanzen werden Jugendliche dabei unterstützt, bewusste Entscheidungen zu treffen und ihre Gesundheit langfristig zu schützen.


Quellen :

Mahajan, S. D., Homish, G. G., & Quisenberry, A. (2021). Multifactorial Etiology of Adolescent Nicotine Addiction: A Review of the Neurobiology of Nicotine Addiction and Its Implications for Smoking Cessation Pharmacotherapy. Frontiers in Public Health9. https://doi.org/10.3389/fpubh.2021.664748


Reynolds, L. M., Gulmez, A., Fayad, S. L., Campos, R. C., Rigoni, D., Nguyen, C., Le Borgne, T., Topilko, T., Rajot, D., Franco, C., Fernandez, S. P., Marti, F., Heck, N., Mourot, A., Renier, N., Barik, J., & Faure, P. (2024). Transient nicotine exposure in early adolescent male mice freezes their dopamine circuits in an immature state. Nature Communications15(1), 9017–9019. https://doi.org/10.1038/s41467-024-53327-w



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