Jährlich werden weltweit rund 6.000 Milliarden Zigaretten konsumiert. Während die schädlichen Auswirkungen von Tabak auf die menschliche Gesundheit allgemein bekannt sind, wird sein Einfluss auf die Umwelt oft unterschätzt. Doch in jeder Phase seines Lebenszyklus, von der Produktion bis zur Entsorgung der Zigarettenstummel, richtet Tabak erheblichen Schaden an unserem Planeten an. Hier ein Überblick über die wichtigsten ökologischen Folgen dieser Industrie.
Der Tabakanbau
Der Anbau von Tabak führt zu massiver Abholzung. Jedes Jahr werden rund 200.000 Hektar Wald –
das entspricht etwa 280.000 Fußballfeldern – gerodet, um Tabakpflanzen anzubauen. Diese
Abholzung schädigt die Böden, fördert die Wüstenbildung, verringert die Biodiversität und setzt
landwirtschaftliche Arbeitskräfte Pestiziden aus.
Die Trocknung
Das Trocknen von Tabakblättern erfordert große Mengen an Energie. Um 7,5 kg getrocknete
Tabakblätter herzustellen, wird ein Kubikmeter Holz benötigt. Das bedeutet, dass ein ganzer Baum
gefällt werden muss, um nur 300 Zigaretten zu produzieren. Diese Praktiken belasten die natürlichen
Ressourcen erheblich und tragen zur Abholzung bei.
Herstellung und Transport
Die Herstellung von Tabakprodukten ist äußerst wasserintensiv: Es werden etwa 3,7 Liter Wasser
benötigt, um eine einzige Zigarette herzustellen. Insgesamt verbraucht die Tabakindustrie jährlich 22
Milliarden Tonnen Wasser. Zusätzlich setzt der Herstellungsprozess Treibhausgase und Schadstoffe
frei, die den Klimawandel verschärfen.
Auch der Transport von Tabakprodukten basiert stark auf fossilen Brennstoffen und verursacht
erhebliche Luftverschmutzung durch Feinstaub und andere schädliche Emissionen.
Zigarettenrauch: eine unsichtbare Umweltverschmutzung
Zigarettenrauch enthält mehr als 7.000 chemische Substanzen, von denen viele hochgiftig sind. Er
schadet nicht nur der Gesundheit der Raucher und Passivraucher, sondern auch der Umwelt. Jedes
Jahr gelangen Tausende Tonnen krebserregender Stoffe, Treibhausgase und andere toxische Partikel
durch den Rauch in die Luft.
Zigarettenstummel: eine Gefahr für Ökosysteme
Zigarettenstummel sind der weltweit am häufigsten vorkommende Abfall. Sie bestehen aus
Celluloseacetat, einem nicht biologisch abbaubaren Kunststoff, der bis zu 15 Jahre benötigt, um sich
in Mikroplastik zu zersetzen, das die Umwelt dauerhaft verschmutzt. Allein in Luxemburg werden
jährlich fast 438 Millionen Zigarettenstummel weggeworfen – eine alarmierende Zahl, die das
Ausmaß der durch diese Industrie verursachten Abfallmenge verdeutlicht.
Tabak schadet nicht nur der menschlichen Gesundheit, sondern stellt auch eine ernsthafte
Bedrohung für die Umwelt, die Ökosysteme und das Klima dar. Indem wir unseren Konsum
überdenken, können wir diese Auswirkungen reduzieren und zu einer nachhaltigeren Zukunft
beitragen.
Gemeinsam können wir eine tabakfreie Zukunft schaffen – für Sie, Ihre Mitmenschen und unsere
Umwelt.
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